100 Tage : 100 Masken

Als alle künstlerischen Aktivitäten mit Beginn des Lockdown in den Ruhemodus versetzt wurde, war guter Rat teuer.

Zuerst war das scheinbar eine feine Sache, hatte man doch plötzlich viel mehr Zeit für eigene Arbeiten. Aber nach dem ersten Schock stellte sich bald die Frage, wie ich mit der ungewöhnlichen Situation als Künstlerin und Organisatorin des Künstlerhauses „Atelierkate“ umgehen konnte. Besonders die leidige aber notwendig gewordene Maskenpflicht war zu dieser Zeit ein beherrschendes Thema. Wie hätten Kunst-Ikonen wie Picasso und Dalí darauf reagiert? Oder wie würden Masken à la Hundertwasser oder Matisse aussehen? Gemalt natürlich, nicht als genähter Mund-Nasenschutz. Es sollte ja ein Kunstprojekt werden, quasi „Kunst in der (Zwangs-) Pause“. Und es sollte jeden Tag eine neue Maskerade entstehen. Wie viele sollten es werden? Und vor allem: Wie konnte man sie zeigen in einer Zeit, in der viel Verunsicherung herrschte, und jeder lieber schnell seines Weges ging anstatt zu verweilen? So entstand die Idee mit dem Maskenstuhl – jeden Tag eine Maske auf Mini-Leinwand für 8 € zum Mitnehmen. Geld in den Katenbriefkasten. Fertig. Alles kontaktlos! Und tatsächlich wurde das Angebot angenommen. Es gab bald anonyme MaskensammlerInnen, die immer wieder ein Leinwändchen mitnahmen und mich damit unterstützt haben. Dafür bin ich dankbar.

Das Projekt ist nun abgeschlossen.